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Naab-Vils-Weg

ca. 49 km, Markierung: Grünes Kreuz auf weißem Feld

Weiden - Weiherhammer - Rödlaser Berghütte mit Aussichtsturm - Krickelsdorf - Höhengau - Amberg

Der Weg verbindet Weiden und Amberg, die Oberzentren der nördlichen Oberpfalz. Er entstand im Zusammenhang mit der gemeinsamen Fachhochschule Amberg-Weiden.

Eine mögliche Etappeneinteilung mag jeder selbst an Hand der beigefügten Entfernungstabelle mit Angaben zu Übernachtungsgelegenheiten treffen.

Karten:
Fritsch-Karte Nr. 73

Stand: Januar 2018

Wegbeschreibung

Weiden i.d.OPf., seit 1919 kreisfreie Stadt im Landkreis Neustadt/WN, Oberzentrum der nördlichen Oberpfalz und Sitz des Hauptvereins des OWV, hat ca. 43000 Einwohner und feierte 1991/1992 seine 750-jährige Erstnennung. Die Max-Reger-Stadt verdankt ihren Aufschwung der Eisenbahn (Knotenpunkt für fünf verschiedene Richtungen, Ausbesserungswerk für Dampflokomotiven und Güterwaggons über viele Jahrzehnte), der Porzellanindustrie (Bauscher und Seltmann), der Flachglasherstellung und dem Versandhaus Witt. Heute gibt es auch Kunststoffverarbeitung (MITRAS), Hohlglasherstellung (Nachtmann), und viele Dienstleistungsbetriebe. Man findet eine Fachhochschule, drei Gymnasien, zwei Realschulen, eine Fachoberschule, eine Berufsoberschule, eine Wirtschaftsschule und verschiedene Berufsfachschulen. Sehenswert sind die Renaissance-Altstadt mit ihren Giebelhäusern rund um das alte Rathaus von 1539, daneben die evangelische Michaelskirche, ferner die im neuromanischen Stil erbaute zweitürmige katholische Josefskirche, die Max-Reger-Halle, das Stadtmuseum mit dem "Max-Reger-Zimmer", das Internationale Keramikmuseum, das Freizeitzentrum (Eissporthalle, Hallenschwimmbad, Saunen- und Thermenwelt, Wasserrutsche), das Schätzlerbad (beheizte Becken und Naturbad) und viele gepflegte Parkanlagen im Stadtbereich. So wurde Weiden zu einem begehrten Tagungsort.
Der Komponist Max Reger (1873 - 1916), der hier in Weiden seine berühmten Orgelwerke schuf, gab der Stadt den Beinamen. - Im Mittelalter kreuzten sich hier die "Goldene Straße" (Nürnberg-Prag) und die "Magdeburger Straße" (München-Magdeburg).

Unser Wanderweg beginnt in Weiden pn der Maistraße und folgt stadtauswärts der Lerchenfeld-, der Ermersrichter- und der Esperantostraße. Unter der A 93 hindurch führt er nach Ermersricht und von dort hinauf zur Konradshöhe. Bei einem Wasserhochbehälter empfiehlt sich ein Blick zurück: Die Stadt präsentiert sich im Weidener Becken vor dessen östlichem Rand mit dem Fischerberg (633 m) und der Geißleite (636 m) mit dem Fernmeldeturm.

Die folgende Waldstrecke nutzt in einem großen Linksbogen den Kamm eines Höhenzuges. Einen hervorragenden Aussichtspunkt findet man am nördlichen Waldrand bei Neunkirchen: Man schaut rechts zu den Höhen beiderseits des Sauerbachtales, weiter links zum Steinwald (Platte 946 m) und zum Parkstein (595 m), ganz links zum Rauhen Kulm (681 m) und zum Kleinen Kulm. Das alles bildet einen Kranz bekannter Berge um den Weidener Stadtteil Neunkirchen mit der evangelischen Kirche rechts und der katholischen links.

Wir queren die Straße nach Mallersricht. Der Weg nach Rupprechtsreuth zweigt hier nach rechts ab. Der Naab-Vils-Weg und der Wanderweg in Erinnerung an die Goldene Straße führen nach links im Wald weiter. Nach gut 400 m springt unser Weg nach rechts weg und führt ins Tal nach Trippach hinunter. Ein uriger Abschnitt, meist am Waldrand im Tal des Heilinglohbachs entlang, bringt uns in den Ortsteil Lohbachwinkel von Weiherhammer. Der Main-Donau-Weg kommt von rechts und beide führen in ein Neubaugebiet. Dort springt unser Weg nach links hinunter und erreicht eine Trafostation.

Eine Abkürzung gegenüber der Straße führt auf die Straßenbrücke über die Haidenaab. Das Hallenbad, das Hüttenwerk und der Hammerweiher bleiben rechts. Beim Bahnhalt gibt es tagsüber stündlich Anschlüsse nach Weiden und nach Nürnberg.
Inmitten einer Fluss- und Weiherlandschaft mit Erlen und Weidengebüsch gelegen bildet der 18 Hektar große "Hammerweiher" das Herzstück der Haidenaablandschaft um Weiherhammer.
Seine Entstehung verdankt der Ort dem Bau eines Hochofens im Jahr 1717 durch Kurfürst Theodor Eustach von Sulzbach. Die vorhandene Wasserkraft zum Betreiben der Blasbälge und die schier unermesslichen Holzschätze der landesherrlichen Domänenforste in der Parksteiner und Weidener Umgebung boten dafür die besten Voraussetzungen.
Die frühe wirtschaftliche Bedeutung des 1719 gebauten Hammers, in dem das gewonnene Roheisen am eigenen Platz verarbeitet werden konnte, wird im Wappen der Gemeinde Weiherhammer durch zwei gekreuzte Schmiedehämmer dargestellt.
1979 nahm das Floatglaswerk der Flachglas AG in Weiherhammer seine Arbeit auf. Die beiden 141 m hohen Kamine des Werkes dominieren die Landschaft ringsum.

Den geologischen Rahmen unseres bisherigen Weges bilden die permotriassischen Sedimente der "Weidener Bucht". Bei der Überquerung der Haidenaab durchwandert man Quartärablagerungen aus Sanden und Kiesen, die in Trocken- und Nassabbauen für die Bauindustrie ausgebeutet werden.

Unsere Markierung verläuft ab Bahnhalt im Wald und folgt zunächst einer Route, die zur "Schlemm" führt, wo man Kaolinerde aus den verwitterten Triassedimenten abbaut. Kurz vor den Baggerlöchern biegt sie nach rechts ab, kommt an einem Gedenkkreuz für gefallene Waldarbeiter vorbei, durchquert das Hainbachtal und kreuzt die Straße Kohlberg-Röthenbach. Eine Tafel weist auf den hier verlaufenden 12. Grad östlicher Länge hin.
Wo der Weg den Wald verlässt, strebt er geradeaus auf die Gehöfte von Thannhof zu. Hier trifft er auf den Wallenstein-Tilly-Weg und verläuft mit ihm gemeinsam über den Höhenrücken zwischen dem Trübbachtal und dem Hainbachtal bis zur Rödlaser Hütte des OWV-Zweigvereins Massenricht. Hier kommt auch der Rundweg um Massenricht (Markierung rote Kreisscheibe) und ein Weg nach Freihung mit Bahnanschluss (Markierung grüner Streifen horizontal) vorbei. Auf dem Rödlas steht ein Aussichtsturm mit hervorragender Rundsicht: Im Norden das Fichtelgebirge und der Steinwald, im Osten das Grenzgebirge, im Süden der Monte Kaolino und das Naabgebirge, im Westen Berge der Fränkischen Schweiz.
Vom Turm aus führt der Weg bis an den Waldrand nördlich von Ehenfeld hinunter. Ein Abstecher in den Ort lohnt sich: Teile der Michaelskirche stammen noch aus romanischer Zeit. In ihrem Turm, vermutlich die ehemalige Burgkapelle, blieben bedeutende romanische und gotische Fresken erhalten. Das Ortsbild wurde erneuert.

Bei Ehenfeld lagert eine Gesteinsserie der Oberkreide. Sie besteht aus einer Anzahl verschieden mächtiger Sandsteinbänke mit zwischengelagerten Bänken von weiß-grauen und violetten Tonen.
Unser Weg wendet sich jetzt nach Westen in das Waldgebiet des Knittel (536 m). Wo man vorübergehend ins Freie kommt, sieht man Großschönbrunn. Die Markierung biegt aber schon vorher nach links ab und quert die Straße nach Ehenfeld. Nach einem kurzen Waldstück gelangt man wieder ins Freie. Dort gibt es eine Kreuzung, an der wir rechts abbiegen. Unser Weg zielt auf den rechten Rand eines neuen Waldes. Wir folgen dem Rand erst aufwärts und dann oben nach rechts. Von der Höhe gibt es schöne Aussicht nach Norden.

Bei einem Wasserbehälter biegen wir in den Wald ein und kommen abwärts. Am unteren Waldrand beginnen die Fluren um Krickelsdorf. Wir halten uns erst rechts und folgen dann dem Sträßchen zum Dorf. Im "romantischen" Gasthaus "Zur Linde" mit Biergarten ist der Wanderer willkommen.

Man verlässt Krickelsdorf in südöstlicher Richtung. Abzweigungen in baumloser Flur sind auf Steinen, die im Boden eingelassen sind, markiert. Man beachte auch Texttafeln, die den Verlauf des Weges beschreiben. Es geht an Waldrändern entlang. Die B 14 erreicht man dort, wo auf der anderen Seite die Straße nach Burgstall abzweigt. Bis hierher begleitet uns auch der Wanderweg in Erinnerung an die Goldene Straße ein Stück. Nach Burgstall müssen wir leider über Asphalt. Die Vermutung, dass im Ort früher eine Befestigungsanlage bestand, wurde durch Luftbildarchäologie bestätigt.

Unser Weg führt jetzt bergan. Rechts unten liegt Gebenbach. Weiter oben kreuzt der Weg ein Sträßchen nach Urspring und tritt in den Wald, das Gebenbacher Kirchenholz, ein. An dessen Südrand wechselt der Wanderer 250 m nach Westen und folgt dann auf dem Kamm dem östlichen Waldrand des Fuchsholzes.

Zwischen den Ortschaften Urspring und Steiningloh hindurch gibt es Aussicht über das Krumbachtal hinüber zum Blauberg (572 m) und zum Waldgebiet Tannach. Links hinten sieht man den Monte Kaolino. Weiter voraus, wo man auf die Straße von Steiningloh nach Höhengau trifft, gibt es links und rechts der Straße im Wald bronzezeitliche Hügelgräber. In Höhengau gibt es Gelegenheit, nach Westen über das Gebenbachtal und das Hahnbacher Becken hinüberzuschauen. Hier steht mittelkörniger, weißer Sandstein, teilweise in Form schöner Felsklippen, an.

Unser Weg bleibt oben, erreicht eine Kuppe mit 493 m und bringt den Wanderer schließlich zum Kreuzwirtshaus. Das Kreuz davor erinnert an einen tödlichen Unglücksfall. Einkehr ist vielleicht möglich. Kurz vor Bernricht quert die Markierung die Straße Amberg-Hirschau. Vorsicht ist geboten.

Im Industriegebiet folgt unser Weg ein Stück der August-Borsig-Straße. Dennoch bleibt er stets am Höhenzug, der zum Maria-Hilf-Berg und der dort weithin sichtbaren Klosterkirche führt. Er kreuzt dabei die Straßen, die von Oberammersricht oder von Greßmühle heraufführen. Erst kurz vor Amberg wird deutlich, dass die Markierung den Gipfelbereich des Maria-Hilf-Berges links liegen lässt und auf ein freies Hochplateau knapp oberhalb der Stadt führt. Unser Weg führt hier auch ein Stück mit dem Erzweg und mit dem Amberger Weg gemeinsam. Beide sind mit rotem Kreuz markiert.

Die hier anstehenden Kreidesedimente führen beträchtliche Mengen an Eisenerz. Das sogenannte "Braunerz" (überwiegend Limonit) kann man hier in bis zu kopfgroßen Stücken antreffen.
Solange das Plateau unbebaut bleibt, hat man von dort einen herrlichen Blick auf die Altstadt und den dahinter liegenden Hirschwald. Am Waldrand geht es hinunter. Wo man nach links in die Rezerstraße einbiegt, ist rechts im Wald auf dem "Galgenberg" die ehemalige Amberger Richtstätte.
Die Markierung führt hinunter, an der Bahn entlang und darunter hindurch und endet am Ziegeltor.

Amberg, die Stadt im Zentrum der Oberpfalz, ist 1034 erstmals urkundlich erwähnt und hat in der Vergangenheit neben einem steten Wachstum auch Kriege und Pestilenzen erlebt. Heute vereinigt das Oberpfalzzentrum die mittelalterliche Schönheit mit moderner Baukunst, die sich beide wie aus einem Guss dem Betrachter darbieten.
Der Bergbau, der der Stadt in der Vergangenheit seinen Bekanntheitsgrad und seinen Reichtum brachte, ist seit längerem eingestellt. Von der Bedeutung zeugt noch das Kurfürstliche Schloss, das sich im Zentrum des "Ei´s", wie der mittelalterliche Stadtkern genannt wird, befindet. Die Basilika St. Martin, die Georgskirche, die Schulkirche im Zentrum oder die Klosterkirche auf dem Maria-Hilf-Berg laden die Wanderer zur inneren Einkehr und zum Verweilen im stillen Gebet ein. An der prunkvollen Ausstattung der Kirchen erfreut sich der Kunstkenner. Das historische Rathaus am Marktplatz ist auch heute noch das Zentrum der Verwaltung. Der große Rathaussaal ist nah und fern wegen seiner Architektur bekannt. Der Wandel zur Industriestadt hat sich in den letzten Jahren vollzogen. Der größte Arbeitgeber, Siemens, hat sich im Süden der Stadt angesiedelt. Aber auch seine Bedeutung als Schulstadt hat Amberg erst in jüngster Zeit wieder bekräftigt. Die Fachhochschule mit dem Bereich Technik hat jetzt hier ihren Sitz. Im Jahr 1996 hat die Landesgartenschau ihre Pforten geöffnet und ein Jahr lang in den Vilsauen die von Meisterhand gestaltete Landschaft mit Bäumen und Blumen dem Besucher dargeboten.

 

Entfernungstabelle

Ort km km  
Weiden / Maistraße 0,0 49,3  
Ermersricht 2,0 47,3  
Straße von Neunkirchen 5,4 43,9  
Weinberg / Kreuz 7,5 41,8  
Trafo beim Lohbachwinkel 10,6 38,7  
> Abstecher zum Gasthof Lohbachwinkel 280 m     E, Ü
Weiherhammer / Bahnhalt 11,2 38,1 B, G
Hohenwart 15,1 34,2  
Hainbach 16,8 32,5  
Thannhof 19,5 29,8  
> Abstecher nach Kohlberg 3 km     E, G, Ü, H
Rödlas / Hütte 22,9 26,4  
> Abstecher nach Massenricht 750 m     Ü
Straße Massenricht-Hirschau 24,3 25,0  
Straße Ehenfeld-Großschönbrunn 27,9 21,4  
Straße Hirschau-Großschönbrunn 29,2 20,1  
Krickelsdorf 31,2 18,1 E
Ödseitenlohe 33,2 16,1  
B 14 34,6 14,7 H
> Abstecher nach Gebenbach 1 km     E, G, Ü, H
Burgstall 35,6 13,7  
Abzweigung Steiningloh 37,8 11,5  
Höhengau 39,6 9,7  
St 2238 42,3 7,0  
Abzweigung Greßmühle 45,6 3,7  
Amberg / Galgenberg 47,8 1,5  
Amberg / Ziegeltor 49,3 0,0 E, G, Ü, B, H

E: Einkehrmöglichkeit
G: Geschäft mit Wanderverpflegung
Ü: Übernachtungsmöglichkeit
B: Bahnanschluss
H: Bushaltestelle